In Anlehnung an den IREB-Lehrplan für CPRE 3.0 [IREB-Lehrplan 2020] fassen wir die wichtigen Aspekte zu »Dokumentvorlagen« wie folgt zusammen:
Die Verwendung von vorlagenbasierten Arbeitsergebnissen hilft, um einige Defekte durch natürliche Sprache von vornherein zu vermeiden. Dabei kann man zwischen den folgenden Arten von vorlagenbasierten Arbeitsergebnissen unterscheiden:
• Satzschablonen, die einen Bauplan für die syntaktische Struktur von individuellen Anforderungen oder User Stories vorgeben.
• Formularvorlagen, die eine Reihe an vordefinierten Feldern in einem Formular zum Ausfüllen vorgeben (z.B. einen Use Case oder eine messbare Qualitätsanforderung).
• Dokumentvorlagen, die eine vordefinierte Struktur für Anforderungsdokumente vorgeben (z.B. für Vision-Dokumente, Systemanforderungsspezifikationen).
Die Verwendung von Vorlagen in der Erstellung von Arbeitsergebnissen im Requirements Engineering bietet einige Vorteile:
• Schaffen einer klaren, wiederverwendbaren Struktur. Vorlagen dokumentieren – wenn richtig eingesetzt – erprobtes Wissen über die Strukturierung von Arbeitsergebnissen im
Requirements Engineering.
• Hilfe bei der Erfassung der wichtigsten Informationen. Durch die Strukturvorgaben für Arbeitsergebnisse fällt es schnell auf, wenn wichtige Informationen zu dem jeweiligen Arbeitsergebnis nicht erfasst sind (z.B. wenn ein Formularfeld in einem Use Case nicht befüllt ist).
• Anforderungen und Anforderungsspezifikationen einheitlich aussehen lassen. Die einheitliche Verwendung von Vorlagen für Arbeitsergebnisse führt dazu, dass die Arbeitsergebnisse leichter lesbar und prüfbar sind.
• Verbesserung der Gesamtqualität von Anforderungen und Anforderungsspezifikationen. Durch die Verwendung erprobter Vorlagen steigt die Qualität der Arbeitsergebnisse (z.B. werden bei der Verwendung einer Satzschablone einige sprachliche Defekte von vornherein vermieden).
Die Verwendung von Vorlagen hat aber auch gewisse Nachteile und Tücken:
• Der Fokus kann vom Inhalt weg hin zum reinen Ausfüllen der Vorlage wechseln. Dabei kann der Eindruck entstehen, dass sobald das Formular/die Vorlage ausgefüllt ist, die Arbeit erledigt ist, unabhängig von der Qualität der Inhalte.
• Es besteht die Gefahr, dass Personen nur über die Inhalte nachdenken, die in der Vorlage gefordert werden, und andere wichtige Aspekte eher ignorieren.
Wir empfehlen Ihnen für ein gelungenes Lesevergnügen und zum Zwecke einer optimalen Wissensvermittlung die Kapitel des Buchs in chronologischer Reihenfolge zu lesen.
Dennoch möchten wir Ihnen hier einen schnellen Zugriff auf die zum jeweiligen Kapitel zugehörenden Videos, Animationen und Webinhalte geben.
Animation K3A1: Satzschablone für funktionale Anforderungen
Animation K3A2: Das Aktivitätsdiagramm
Animation K3A3: Das Zustandsdiagramm
Video K3V1: Transformationsprozesse
Video K3V2: Das User-Story-Template
Video K3V3: Die Anforderungsmodellierung
Kernfakten 3-1: Merkmale von Arbeitergebnissen
Kernfakten 3-2: Kategorien von Arbeitsergebnissen
Kernfakten 3-3: Detailierungsgrad von Arbeitsergebnissen
Kernfakten 3-4: Aspekte von Arbeitsergebnissen
Kernfakten 3-5: Allgemeine Richtlinien für die Dokumentation
Kernfakten 3-6: Planung von Arbeitsergebnissen
Kernfakten 3-7: Natürlichsprachige Arbeitsergebnisse
Kernfakten 3-8: Dokumentvorlagen
Kernfakten 3-9: Modellierung von Anforderungen
Kernfakten 3-10: Modellierung des Kontexts
Kernfakten 3-11: Modellierung von Struktur und Daten
Kernfakten 3-12: Modellierung von Funktion und Ablauf
Kernfakten 3-13: Modellierung von Zustand und Verhalten
Kernfakten 3-15: Dokumentationsstrukturen für Anforderungen
Kernfakten 3-16: Prototypen im Requirements Engineering
Kernfakten 3-17: Qualitätskriterien für Arbeitsergebnisse und Anforderungen
Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Spaß beim Lesen.
Viele Grüße,
Chris Rupp und Klaus Pohl
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